Härteprüfung nach Brinell

HÄRTEPRÜFUNG NACH BRINELL

Die Härteprüfung nach Brinell wird für große Proben mit Werkstoffen einer groben oder inhomogenen Kornstruktur verwendet. Auf dieser Seite ist die Härteprüfung nach Brinell ausführlich beschrieben. Hier erhalten Sie auch praktische Tipps für den optimalen Einsatz.

Härteprüfung nach Brinell auf einen Blick:

  • Zum Prüfen der Härte von großen Proben
  • Optisches Auslesen erforderlich
  • Normen: ASTM E10, ISO 6506, JIS Z 2243

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DEFINITION DER HÄRTEPRÜFUNG NACH BRINELL

Die Härteprüfung nach Brinell wurde ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts von einem schwedischen Ingenieur entwickelt, der der Prüfung auch ihren Namen gab. Er suchte nach einem Verfahren zur Steuerung der Qualität bzw. der Härte von Stahl. Deswegen drückte er eine Kugel, die er dem Radlager eines Eisenbahnrads entnommen hatte, in den Werkstoff und vermaß anschließend den hinterlassenen Eindruck. Dieses Verfahren erwies sich als zuverlässig. Das war die Geburtsstunde der Härteprüfung nach Brinell.

Heute wird die Prüfung nach Brinell mit einem entsprechenden Prüfgerät durchgeführt. Das Gerät presst eine Wolframkarbidkugel in die Probenoberfläche, anschließend wird der Durchmesser des Eindrucks optisch vermessen.
  • Größen des Eindringkörpers: 1, 2,5, 5 und 10 mm
  • Prüfkräfte: 1 kgf bis 3000 kgf
  • Maximale Härte: 650 HBW

Zum Prüfen der Härte von großen Proben

Da bei der Härteprüfung nach Brinell ein verhältnismäßig großer Eindruck erzeugt wird, eignet sich diese Prüfung gut für große Proben mit einer groben oder inhomogenen Kornstruktur, wie Gussstücke oder geschmiedete Werkstücke.

Nützlicher Hinweis

HBW ist die Abkürzung für Härte Brinell Wolframkarbid. Wolframkarbid: Es sei darauf hingewiesen, dass Prüfverfahren nach Brinell seit Kurzem mit Wolframkarbidkugeln und nicht länger mit den weicheren Stahlkugeln (HBS) durchgeführt werden. Bei besonders hohen Härten werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt.

ANWENDUNG DER HÄRTEPRÜFUNG NACH BRINELL

Vor der Härteprüfung nach Brinell muss die Oberfläche des zu prüfenden Materials präpariert werden.

Oberflächenpräparation

Bevor das zu prüfende Werkstück/Probe in das Brinell-Härteprüfgerät eingelegt werden kann, muss es mit einem der folgenden Verfahren präpariert worden sein:
  • Spanende Bearbeitung
  • Schleifen
  • Läppen
  • Polieren
NORM LASTBEREICH

ISO 6506

1 kgf–3000 kgf

(9,807–29420 N)

ASTM E10

1 kgf–3000 kgf

(9,807–29420 N)

  • Haltezeit: 10-15 Sekunden
  • Dicke des Prüfmaterials, ASTM: Mindestens das 10-Fache der Eindringtiefe
  • Dicke des Prüfmaterials, ISO: Mindestens das 8-Fache der Eindringtiefe
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Die am häufigsten verwendeten Prüfmethoden nach Brinell

Es steht eine Reihe von üblichen Prüfmethoden nach Brinell mit entsprechenden Werkstoffgruppen und Härtebereichen zur Verfügung. Die meisten Prüfmethoden können auf jedem Brinell-Härteprüfgerät durchgeführt werden.

Die Prüfmethoden nach Brinell sind grundsätzlich in vier Untergruppen (HB30, HB10, HB5, HB2,5) unterteilt, die jeweils für bestimmte Werkstoffgruppen geeignet sind.
  • Für jede Gruppe gilt dasselbe Verhältnis Prüfkraft/Durchmesser (F/D2).
  • Messungen der Brinell-Härte dürfen nur innerhalb einer Untergruppe miteinander verglichen werden.
PRÜFVERFAHREN ZIEL APPLIKATION/WERKSTOFF* HÄRTEBEREICH (HBW)

HBW 1/30
HBW 2,5/187,5
HBW 5/750
HBW 10/3000

HB30

Stahl/Eisen

95–650

HBW 1/10
HBW 2,5/62,5
HBW 5/250
HBW 10/1000

HB10

Leichtmetalle
Cu/Al
Cu-Legierungen
Al-Legierungen

32–220

HBW 1/5
HBW 2,5/31,25
HBW 5/125
HBW 10/500

HB5

Leichtmetalle
Cu/Al
Cu-Legierungen
Al-Legierungen

16–110

HBW 1/2,5
HBW 2,5/15,625
HBW 5/125
HBW 10/500

HB2,5

Leichtmetalle

8–55

* * Die in der Tabelle angeführten Werkstoffe sind als typische Beispiele zu betrachten.

Erklärung

  • HBW 2,5/187,5: Wolframkarbidkugel nach Brinell, Durchmesser 2,5 mm, Prüfkraft 187,5 kgf.
  • HBW 5/750: Wolframkarbidkugel nach Brinell, Durchmesser 5,0 mm, Prüfkraft 750 kgf.

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